Ich wünschte
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Ich wünschte in der letzten Nacht:
wir liefen einfach fort -
ganz ohne Ziel und unbedacht,
findet uns der rechte Ort.
Ich wünschte nach der Nacht, am Morgen,
daß wir uns dennoch nicht verlaufen;
uns unterwegs um garnichts sorgen
und liebevoll im Wollgras raufen.
Zu Mittag, wenn die Früchte reifen,
stehlen wir sie vom Felde.
Wir müssen uns andauernd kneifen:
es braucht dort nichts an Gelde.
Die Erdbeeren in praller Süße,
vernaschen wir im Sonnenlicht.
Am Abend strecken wir die Füße
und uns ganz aus: den See in Sicht.
In der nächsten Nacht sind wir
umarmt und träumend ausgeflogen.
Die Schwalben blieben für uns hier:
ins Dunkelblau hineingezogen.
Wenn sich die Nacht mit Stille füllt
und alle Lieder, ringsum, schlafen,
sind wir in uns warm eingehüllt,
in ganz sicherem Hafen.
(c) Ralph Bruse
Das könnte Sie auch interessieren