Ich war stolz auf meinen Trabi
Ein Gedicht von
Jens Gottschall
Ich hatte früher einen Trabant,
der schaukelte mich durch's ganze Land.
Stolz war der, der ihn einst fuhr,
er war robust und hielt die Spur.
Die Preise und die Wartezeiten,
naja, darüber kann man streiten,
aber sonst war er in aller Munde
der DDR-Mercedes in der Runde.
Von manchen wurde er belacht,
man hat sich lustig über ihn gemacht.
Teile konnte man nicht kaufen,
dafür mußte man weit laufen.
Wenn der Keilriemen runter sprang,
half die Schwiegermutter "Gott sei Dank",
oder auch dein liebster Schatz,
mit einem Strumpfhosen-Ersatz.
Beziehungen war'n sehr viel wert,
damit der Trabi gut "verkehrt".
Er wär in unseren heutigen Tagen,
ein ostdeutscher Paradewagen.
Heckscheiben-Heizung war damals auch schon aktuell,
ich war begeistert bis über beide Ohren,
denn so sind, wenn du mal schieben mußtest,
dir nicht die Hände eingefroren. *lach*
Später kam die Wendezeit,
viele stiegen auf Zweit-Klasse Fahrzeuge um,
doch ich war stolz auf meinen Trabi,
der machte lange noch "Brumm Brumm".
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