Horrortag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Horrortag

Es war so einer dieser üblen Tage,
Da hätte man lieber nicht mehr gelebt,
Denn diese brachten nur die schwere Plage,
Weil alles teuflischer verstrebt.

Es war sehr heiß und elend trocken,
Staub, Müll, Gestank auch überall.
Kaum jemand war nun auf den Socken,
Wo krachend Autos reflektierten ihren Widerhall.

Die Eltern sollte der Sohn abholen,
Obwohl er geistig längst bei den Genossen,
Hatte mit seiner Frau zuvor gestritten und unverhohlen
War dadurch alle gute Laune weggeschossen.

Verärgert holte er die alten Säcke ab,
Schulmeistert sie ununterbrochen auf der Fahrt,
Bringt so erst recht die Wallungen auf Trab,
Unkontrolliert und in der Wut nur überhart.

Dem Vater platzte daraufhin der Kragen,
Weil er schwer leidend von der Klinik kam
Und merkte, wie Nerven ihm dabei versagen,
Weil nun sein Sohn sich nicht zusammennahm.

Natürlich hatt' der unverschuldet sehr gelitten,
Doch er verstärkt' das Zornbohei durchaus,
Hatt' leider immerzu nur noch gestritten –
Und warf schließlich die alten Eltern 'raus.

Seitdem sind sie nun tief zerstritten,
Obwohl sich eigentlich doch alle mögen.
Wer aber aufgeladen Schreckliches erlitten,
Der geht fortan zu den getrennten Trögen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Horrortag

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31.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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