Herbstliches Bild
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Das Herbstlicht macht sich reichlich rar
ganz müde kriecht ´s. Ein Morgengrauen
vom Nebel nass doch wunderbar
lässt ´s Baum und Flur gespenstisch schauen
Am Flußufer auf Stock gesetzte Weiden
stehen mit nackten Köpfen starr,
sich wundernd, dass die Nebel steigen
und sie als Trotzköpf´ stehen da.
Traurig sinken von den Bäumen Blatt auf Blatt
geschubst von kurzen sanften Brisen.
Der Sommer seinen Dienst vollendet hat,
Herbst triumphiert mit seinen Wetterkrisen
Mal Sonnenschein, mal grässlich grau,
mal Sturm mit endlos Regengüssen
die Zugvögel wissen ganz genau,
wann sie nach Süden fliehen müssen
Und alten Menschen schwant ein Ahnen,
dass sie am Lebensbaum als Blatt,
der Herbst des Daseins will ermahnen
dann loszulassen, wenn sie müd und matt
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