Herbstgedanken
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
November – und ich häng' den Deko-Mond ins Fenster,
pflücke vom Schirm das welke braune Blatt,
das meinen Sommertraum gespeichert hat:
vermodert und zerfallen.
Der Herbst tigert mit kalten Krallen
durch das Nebelland, die Erde zeigt
sich müd' und nass
Ich suche, doch ich weiß nicht, was
beziehungsweise wen, der Regen
strömt vom grauen Himmel.
Ach, soll er doch: ich bin verwegen
genug, Melancholie und Wehmut
drinnen einzusperrn
und rauszugehn,
dem Herbst bei seinem rauen
Treiben zuzusehn,
gegebenenfalls auch noch
zu applaudieren.
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