Heimkehr
Aus dem Dorfe, da ich einst geboren,
trieb das Schicksal mich weit fort.
Fast schien’s für mich verloren.
Heut grüßt mich kaum noch jemand dort.
Wind weht wie eh die Gassen runter,
nebenher fließt still der kleine Bach,
umsäumt von Büschen, die recht munter
ihn bewachen gleich einem grünen Dach.
Am Brunnen wirft die alte Linde
Schatten rings um sich her.
Verhalten kichert das Gesinde,
auch die erkennen mich nicht mehr.
Der Mond lugt abends durch die Gassen.
Gemächlich reiht sich Stern an Stern.
Und da die Sonnenbänke nun verlassen,
ruhe ich – wenn auch allein – dort gern.
Einst ging ich unter alten Bäumen
die schmalen Wege hier entlang.
Versank wohl oft in süßes Träumen,
als meine Liebste ich hier gewann.
Der Windhauch hauchte mir
aus den Bäumen in mein Ohr
gar zarte Melodien voll Poesie.
Doch heute hab ich Angst davor.
Die lebensschweren Tage
spürt’ ich hier im Dorfe kaum.
Von der Last die ich nunmehr trage,
befreit mich sanft ein neuer Traum.
Poesie umschwebt nunmehr mein Sinnen;
schon erklingen in mir altvertraute Lieder.
Ach, allzu gerne würd’ ich neu beginnen
und wünschte mir, es wär wie damals wieder!
Copyright © da Hihö
2013
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