Haus aus Gold
Ein Gedicht von
Peter Szneckneck
Haus aus Gold
In seinem Kopf drehen immer noch die Rädchen
weil er Diamanten gerne alleine schleift
In ihren Augen ist immer noch das Mädchen
das nach der Hand eines Erwachsenen greift
Er weiß, er muss sie jetzt nicht mehr halten
weil sie stets bleibt an ihrem Platz
Sie spürt, sie sollte sich jetzt entfalten
doch ´´ich brauche Dich`` - sein häufigster Satz
An manchen Tagen ist sie so einsam
er hat nur launisch etwas geraunt
Alles was sie heute noch zusammen hält
ist der Spotify Familienaccount
Und weil sein Haus aus purem Gold ist
geht er stolz auf die Straße hinaus
Poliert dort Silber bis er sich vergisst
und sucht alsbald eine neue Wirklichkeit aus
Vertrautes altes Tafelbesteck
reibt er auf zu vergessenem Leuchten
Bis er sich selbst in dessen Glanz entdeckt
Wer sollte ihm jetzt noch etwas bedeuten?
Außer sich reiben und sein eigenes Bild genießen
hat er zu ihrem Leid, nicht mehr gewollt
Die Gabel schon dünn und will sich fast biegen
wenigstens `ihm` bleibt sein Haus aus Gold
Auch hinter den Rollläden staut sich Wasserdunst
er wollte nur mehr Leben weil die Zeit so rollt
Das sein Wert konstant bleibt, bleibt die hohe Kunst
von seinem kleinen Haus aus Gold
05.04.2021 SzIgNm
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