Haben wir doch noch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Haben wir doch noch

Haben wir doch noch jene Leidenschaft,
Um die notwendigen Arbeiten auszuführen
Oder empfinden wir Leben nur noch als Last,
Weil wir in uns keinen Antrieb mehr spüren?

Ja, die Jugend von einst ist alt geworden,
Die Gesellschaft insgesamt nicht mehr so agil:
Da gibt es Bildungsferne und jene Konsorten,
Deren Leben besteht nur aus Chillen als Ziel.

Doch wer immerzu in den Tag hinein lebt,
Den Herrgott einen guten Mann sein lässt,
Der darf nicht erwarten, dass man bestrebt
Seine welkenden Leistungen mit Hilfen stresst.

Bei ihm wabert gemächlich der Tag ins Dunkle,
Er meint, Defizite lassen sich prächtig verwalten:
Wenn er ausgehe und abends lieber schunkle,
Soll der Staat halt die Lebenszukunft gestalten.

Chillender, hast Du noch jene Leidenschaft,
Um die notwendigen Arbeiten auszuführen
Oder empfindest Du Dein Leben nur noch als Last,
Willst Du Dich nicht mehr zum Antrieb hinführen?



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Haben wir doch noch

127 mal gelesen
19.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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