Grüße aus dem Hühnerknast

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Ein Küken, quietschegelb und klein,
soll bald schon ein Brathähnchen sein.
Das dann gebraten und ganz frisch,
uns mundet zart am Mittagstisch.
Das wiegt dann mindestens drei Pfund
und fraß zu jeder Tagesstund´!

Gar billig scheint das Hähnchen hier,
geschaffen für des Menschen Gier!
Der täglich Fleisch nur essen will,
von Ofen, Pfanne, Spieß und Grill.
So geht´s nach Masse nur im Stall,
ein Hühnerknast steht überall!

Nicht mal drei Euro sind der Preis,
für´s Hähnchen aus dem kalten Eis.
In einer Supertiefkühltruhe,
da fand es endlich seine Ruhe,
die ihm im Stalle nie gegeben,
fünf Wochen währte nur sein Leben!

Weil wir so günstig essen wollen,
muss es dem Menschen Rechnung zollen.
Und wo´s jetzt auf dem Teller liegt,
uns oft der Appetit verfliegt.
Was hat der Mensch, in seinem Wahn,
der Kreatur nur angetan?

© Hansjürgen Katzer, Juli 2011

Informationen zum Gedicht: Grüße aus dem Hühnerknast

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10.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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