Grün ist nicht gleich Grün
Ein Gedicht von
Stefan Tschök
Der Trugschluss war zu revidieren;
erst dachte ich, es wär im März,
dass Bäume, Sträucher und dergleichen explodieren –
es ist April, und dieses ist kein Scherz.
Im vierten Monat kann man es erkunden,
dass unter grauer Borke Leben ist,
man kann den Fortschritt messen fast in Stunden,
und schnell man winterliches Grau vergisst.
Für drei, vier Stunden kann man draußen sitzen;
man schaut sich um und blickt in Grün.
Wer genau hinsieht, sieht in feinen Spitzen,
ein feines Glimmen sich bemühn.
Wir lassen also unsre Blicke schweifen
und stellen fest, dass Grün und Grün verschieden können sein.
Es gibt den matten Grünton und den superreifen,
so viele Töne, dass einem fallen keine Reime ein.
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