Götterwind

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Götterwind

Manchmal beginnt alles beim Hosenbund,
Die Schlankheit wird Markenzeichen.
Nichts jedoch gilt bestem Herz und Mund,
Die Seele kann bis dahin nicht reichen.

Deshalb schwindet im trüben Tageslicht
Mancher Traum von gelingender Harmonie,
Nimmt den Sinnen dabei ihr feines Gesicht,
Obwohl die Seele nach Höherem schrie.

Mensch, bleibe nicht immerzu primitiv,
Glaub' dem Zeitgeist ja nicht nur blind,
Denn das wäre leider ziemlich naiv,
Lenkte ab Dich vom Götterwind!

Damit bleibst Du gütiger aufgestellt
Als jener, der mit Misstrauen beladen
Nur frustriert geht in die lärmende Welt,
Sich nicht schert um deren Schaden.

Manches lässt sich doch mit klarem Verstand
Leicht als Götterfeindschaft erkennen.
Reiche deshalb lieber den Schwachen die Hand,
Die Windmühlen ständig berennen.

Du stehst doch ganz im Götterwind,
Weißt mit Güte das Leben zu weiten,
Wo immer nur Ängste und Nöte sind,
Weil sie selber Schrecken verbreiten.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Götterwind

112 mal gelesen
18.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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