Gestern

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Bin gestern wieder mal Zuhaus´ gewesen,
ging durch den Wald, wo unser Baumhaus stand.
Ich fand nur noch zerschlagene Fensterscheiben
und sah auf eine morsche, alte Bretterwand.

Sah jenen Bach, an dem wir einst Tom Sawyer spielten
und manchmal Winnetou und Robin Hood.
Fand unsern Lagerplatz, wo wir Kartoffeln brieten,
uns wärmten an des Feuers heißer Glut.

Wie frei waren doch unser Kindheit Tage,
wie unbeschwert und voll von heilem Glück.
Der Wind des Lebens brachte viele Narben
und wir vergaßen unsre Träume Stück um Stück.

Hier hab ich meinen ersten Kuss bekommen
und auch die erste Zigarette, hab ich hier geraucht.
Verschworen waren wir in jenen Tagen,
an Mut und Willen stark und unverbraucht.

Und wenn ich meine müden Augen schließe,
sehe ich uns, als wenn es gestern war.
Dabei ist schon so viel an Zeit vergangen,
das Gestern liegt zurück fast dreißig Jahr´.

© Hansjürgen Katzer, November 2006

Informationen zum Gedicht: Gestern

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19.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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