Gemischter Salat
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Den ersten Freund hat sie mit nach Haus gebracht,
Vater fragt skeptisch: „Doch wohl nicht über Nacht ?“
Die Tochter meint: „Er gehört zu den Braven,
heut fährt kein Bus mehr, er kann bei mir schlafen.“
Doch Papa meint, es könnte etwas nützen,
diese blutjunge Unschuld zu beschützen,
drum hat er die Tochter vertraulich belehrt,
falls der etwas macht, was sich gar nicht gehört.
„Wenn er dir zu nah kommt, und will dich küssen,
dann rufst du laut “Radieschen“, dann werd ich´s wissen,
doch wagt er es an deine Brust zu fassen,
rufst du “Tomaten“, denn das muss er lassen.“
„Ich kann dann nicht mehr in Ruhe verweilen,
werd dir helfen Liebling und zu dir eilen,
und geht er sogar weiter unten vor Ort,
dann rufst du laut “Gurken“, und ich bin gleich dort !“
Spät nachts, der Paps lauscht in seinem Schlafzimmer,
und hört ganz plötzlich ein lautes Gewimmer,
„Oh jaaa, oh ja, ja ja - gemischter Saaaalat,
oh jaaa, oh ja, ja, ja - gemischter Saaalat !“
© Horst Rehmann
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