Geld

Ein Gedicht von Christine Dreuw
Es wird gespendet und versendet, man gibt es aus und schmeißt es zum Fenster raus. Jeder ist drauf angewiesen, es wird auf Konten überwiesen. Manche würden alles dafür tun, es lässt die Welt nicht ruhen.  Es kann den Charakter verderben, viele mussten schon dafür sterben. Man könnte es gerechter verteilen, um es zu verdienen, müssen sich viele beeilen. Wegen ihm wird sich gestritten, viele haben darunter gelitten. Es kann aber auch glücklich machen und einen bringen zum Lachen.  Man kann es gewinnen oder verlieren, manche können ihre Wohnung damit tapezieren. Es wird produziert und eliminiert, es wird investiert und analysiert.  Man kann es vermehren und begehren. Man kann es aber auch verabscheuen und seinen Besitz bereuen. Es kann Angst machen, man lässt es bewachen. Man kann es sparen und aufbewahren. Es wird gestohlen und man kann es abholen. Es wird aufgewertet und entwertet. Es verursacht Schulden, man muss sich manchmal mit ihm  gedulden.  Man kann es verstecken und entdecken. Man kann mit ihm spekulieren und es markieren. Es kann unsichtbar sein und unrein. Es wird missbraucht und verbraucht. Es kann verschwinden und Verluste überwinden. Es wird verspielt und auf ihn gezielt. Es kann gesperrt werden und man kann es erben. Es kann Existenzen vernichten und beginnen Erfolgsgeschichten. Man kann sich ein und frei kaufen und sich wegen ihm raufen. Es kann befreien, man kann es ausleihen. Man kann es zählen und sich dafür quälen. Wäre die Welt besser ohne Geld? Vielleicht ja, vielleicht nein, aber ohne es können wir nicht sein.

Informationen zum Gedicht: Geld

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10.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christine Dreuw) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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