Gelaufen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Bescherung ist gelaufen.
Arme kommen halt zu kurz.
Doch das Kaufhaus an der Ecke
springt vor Freude an die Decke.
Denn es macht jetzt Kassensturz.

Schöne Worte sind verklungen.
Jeder hat sie überhört -
Weil der Sinn die Wohlgerüche
in der weihnachtlichen Küche
allzusehr betört.

Bunt geschmückte Tannenwedel
wandern demnächst auf den Müll.
Und die aufgesteckten Kerzen
sind verbrannt mitsamt den Herzen.
Auf zum Fasching! - Mit Gebrüll.

Die Bescherung ist gelaufen.
Leb ab heute unbeschwert -
bis zu einem fernen Tage,
wo die nächste Weihnachtsplage
uns den gleichen Mist
nochmal beschert.

Informationen zum Gedicht: Gelaufen

800 mal gelesen
07.12.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige