Geistreiter zieh'n vorbei
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Ein Cowboy ritt an einem dunklen Tag in die Prairie
Er rastete auf einem Grat, der Wind, der pfiff wie nie,
als plötzlich hoch am Himmel er die Rinderherde sah
Mit roten Augen stampfte sie durch die Wolken, ja
Die Brandzeichen, die glühten noch, die Hufe war‘n aus Stahl
Die Hörner glänzten schwarz, ihr Schnauben spürte er zumal
Die Angst durchfuhr ihn, als sie donnernd durch den Himmel fuhr’n
Nach ihnen kamen Reiter, traurig klagende Figur’n
Yipie I oh, yipie I ay,
Geistreiter zieh’n vorbei
Hager, müd und schweißdurchtränkt, so jagten sie die Herd
Je mehr sie hetzten, desto mehr ward’s ihnen doch verwehrt
Auf ewig müssen sie wohl diese Himmelsjäger sein
auf feurig heißen Rossen, doch höre nur ihr Schrei’n!
Als sie ihn dann passierten, da sprach ihn einer an
Willst deine Seele retten vor diesem Ritt und Bann,
dann Cowboy änd‘re deinen Weg und tue das noch heut,
sonst jagst auch du vergeblich wie wir durch Raum und Zeit
Yipie I oh, yipie I ay,
Geistreiter zieh’n vorbei
Anm.: Übertragung des englischen Liedes ‚Ghost Riders in the Sky‘ von Stan Jones 1948: https://youtu.be/g7c_EFe5nzM - dort findet sich auch der englische Originaltext. Es ist eines der bekanntesten und meistinterpretierten Songs aus dem Western-Genre. Berühmt geworden ist es vor allem durch Johnny Cash. Seine Thematik lehnt sich an an die mittelalterliche 'Wilde Jagd', eine Personifikation des heftigen Sturmes.
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