Geht der Mond auf, geht die Sonne unter

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Die Abendsonne flammte glühend rot,
als der Mond in seinem Gestirnenboot
langsam am Firmament vorüberzog,
dann gezielt in ihre Richtung abbog,
um sich erneut vor ihr aufzubauen
und sie hingerissen anzuschauen.

In seinen Blicken hat sie sich gesonnt
tauchte dann unter am Horizont,
um zu verbergen die Verlegenheit,
die sich in ihrem Antlitz machte breit,
denn anscheinend liebte sie ihn auch,
doch ihm zu fliehen gebot der Brauch.

Seit Menschengedenken vollziehet sich
stets zur gleichen Stunde allabendlich
der Sonne Huldigung durch den Mond,
der, obwohl er in ihrer Nähe wohnt,
auf ewig ihr nicht so nahe sein kann
wie es sich wünscht ein verliebter Mann.

Informationen zum Gedicht: Geht der Mond auf, geht die Sonne unter

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20.09.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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