Gedankensplitter

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
Sich nicht zu fürchten vor dem Tod,
ist ja wahrhaftig nicht verkehrt.
Denn dass der Tod dem Leben droht,
macht Leben oft erst lebenswert.

Herbstsonne wärmt die alten Glieder,
ein Hauch von Jugendglut kehr wieder,
bis eine Wolke, grau und schwer,
entscheidet: Jugend ist nicht mehr.

Das Leben scheint oft furchtbar leer,
als ob es nur ein Schatten wär,
unfassbar, fließend, flatternd, fahl.
Experten nennen´s: Digital.

Leicht ist´s, ein Luftschloss zu errichten,
es wächst und wächst fast von allein.
Doch einst stellt sich die schwere Frage:
Wie reiße ich es wieder ein?
Silesio

Informationen zum Gedicht: Gedankensplitter

87 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
2
04.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige