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Ein Gedicht von Hans Witteborg
Die Nacht zeichnet Konturen weich
mit schummrig bunten Lichtern.
Das Tageslicht enthüllt sogleich
Verlorenheit auf den Gesichtern.

Der Puder bricht auf den verschmierten Wangen
das Lächeln auf den Lippen stirbt.
Der Körper kalt und kein Verlangen
vom Freier, der um „Liebe“ wirbt.

Kein Wiegeschritt, kein Stöckelgang
ein müdes Schlurfen nach der Nacht.
Es ist der Würde Abgesang,
der Mühen, die nichts eingebracht.

Gelenkt von Gold geschmückten Fingern
treffen die Ludenschlitten ein.
Sie rauben jenen armen Dingern
Die bitteren Löhne - Schein für Schein.

Und von dem schmutzigen Gelde trunken
Champagner-launig ekelhaft
Sehen sie nicht, wie tief sie sind gesunken,
die Lumpen schummrig, schmieriger Nacht!

Informationen zum Gedicht: ganz unten...

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04.08.2011
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