Fußballer für Frauen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Unter den Fußballfans, sag ich geschwind,
jetzt auch viele Frauen sind.
Doch sehen Frauen auf den Rasen hin,
haben sie meist anderes im Sinn.
Männer sehen das ganze Tor,
Frauen nur den Mann davor,
wie er seine Stulpen trägt,
seine Faust den Handschuh schlägt.

Die Männer sehen die Spieler trotten,
die Frauen nur das Schnüren der Botten.
Die einen die Abseitsregeln kennen,
die andern wollen im Abseits pennen.
Die Männer haben großen Kummer
mit Namen und Rückennummer,
die Frauen aber sich bewahren
die Spieleransicht von Waden und Haaren.

Und prescht der Lieblingsstürmer vor,
haucht die Damenwelt schon „Tor!“
Und sie bedauern diesen Held,
wenn er mal auf die Schnauze fällt.
Markiert er dann den kranken Mann,
kriegt der Gegner Schuld daran.
Nur sein Trikot, sehr Schweiß getränkt,
hätt sie von ihm so gern geschenkt.

Es würde in ihrem Bett dann liegen,
der Geruch sie in die Träume wiegen.
Doch leider gibt es ein Problem dabei,
ihre meisten Idole sind nicht mehr frei.
Die Spielerfrauen reisen ständig mit,
bewachen von ihm jeden Schritt.
Bei Künstlern rauscht der Beifall vor,
beim Fußball schreien alle „Tor!“

17.06.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Fußballer für Frauen

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26.07.2015
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