Frühlingstanz
Ein Gedicht von
James Rogers
Die Freude erblühet,
ganz unschuldig will ich sagen,
in prächtigen Farben tief in mir
wie Blumen auf grüner Aue.
Denn seht! Baldur ist erneut geboren
und spaltet die frostige Klaue!
Sonne durchbricht die Wolken,
zerreißt den trüben Himmel,
belebt die weite Flur.
Ihr Kuss streicht meine Wangen
und tilgt des Winters Schweigen,
beflügelt die Natur.
Ach starker, leuchtender Baldur –
wie oft rief ich verzagt nach dir!
Doch endlich, folgend deinem Schwur,
streckst du nieder die Dämonen
des Winters mit scharfer Klinge
und voll jugendlichem Schwinge.
Erblicket den Wald! Er lacht in die Welt,
streift ab sein karges Gewand.
So dankt der Vidar verschwiegen dem Held,
und steigt – das Schwert in der Hand
aus seinem Widi heraus und schauet
das neue Kleid des Waldes.
Ein heitrer Gesang erfüllt nun die Luft,
und folgt dem Zephyr durch das Blätterdach:
Vögel besingen betörenden Duft
von Blumen, die blühen gar tausendfach;
auf Lichtungen und Feldern sie wecken
die Geister der Natur – nun ist’s vollbracht!
Magisches Volk –Zwerge und Elfen
treten jetzt eilig ans Licht.
Lachend und giggelnd huschen umher
Kobolde, Gnome – da bricht
nun Baldur aus den Ästen hervor,
lädt ein dem Lenz zu helfen.
So tanzen sie alle den Reigen
zu Ehren des milden Frühlings.
Die Häupter des Winters sich neigen
sowie auch Baldur daherging
zu tanzen mit sanfter Eleganz
den hoffnungsfrohen Frühlingstanz!
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