Fridenslahm

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Oh Gottverdammter, Friedenslahmer Knabe!
Was hat die Weltgeschichte dich gelehrt?
Wo Hunger, Elend, die Seele nur verzehrt,
So eingesperrt, in einer bösen Wabe.

Nun komme Blut und fließe, laufe, trabe,
Auf Todesschüsse wird gar heilig doch geschwört.
Und jedes Herz, es ist so leer entleert.
Nun komme Engel; und gib die Todesgabe.

Es schwimmt der Tag, in einer Nebelsuppe,
Aus schwarzen, grauen, quadder Rauch und Qualm.
Denn Frieden ist den großen doch nur schnuppe.

So hart und trotzig, klingt der Krieges Psalm.
Ein Kind in Lumpen, raucht 'ne kleine Fluppe.
Aus Trümmern wächst ganz unbeschwert ein Halm.

Informationen zum Gedicht: Fridenslahm

63 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
30.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige