Flüchtling
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Schüsse und Schreie – ganz in der Näh',
und im Westen leuchtet ein Fenster;
vor dir schreckt was auf: der Feind? Ein Reh?
und manchmal siehst du schon Gespenster.
Stimmen – du verstehst kein einziges Wort,
durch deine Träume marschieren Armeen.
Krieg trieb dich aus deiner Heimat fort -
Krieg – darüber Jahre vergehn.
Ein Dach übern Kopf, für die Kinder Brot,
ist alles, was du noch verlangst;
innerlich bist du gestorben, längst tot,
und trotzdem packt dich die Angst
vor denen, die dir missgönnen,
was dich noch am Leben erhält:
Hoffnung - in Frieden leben zu können
und frei zu sein auf dieser Welt!
Das könnte Sie auch interessieren