Fernsehfressmonster

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Vom Schlafzimmer die Tür wird zugemacht,
unsere Eltern woll´n alleine sein,
jeden Abend pünktlich um halb acht,
heißt´s "gut Nacht", dann schließen sie sich ein.

Wir Kinder können es kaum fassen,
was in diesem Raum nachts so geschieht
und können es partout nicht lassen,
an der Tür zu lauschen wie ein Dieb.

Es besteht bei uns so ein Verdacht,
vermutlich sind die Eltern Monster,
Mutter Geräusche wie ein Urtier macht,
Vater schnauft so wie die Dinosaurier.

Neulich Nachts, da ging es richtig rund,
Vater brüllte, mach den Fernseh´ aus,
nimm das Riesending jetzt in den Mund,
ich schlürf derweil die Schüssel aus.

Mutter rief, halt die Klappe und komm her,
schieb mir den Apparat jetzt rein, -
uns´re Eltern sind Fernsehfressmonster,
anders kann es überhaupt nicht sein.

Informationen zum Gedicht: Fernsehfressmonster

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26.11.2012
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