Fast

Ein Gedicht von Inge Millich
Fast

Wie so sacht der Tag entgleitet,
fast als wär er ungenutzt.
Lautlos er die Nacht einläutet
ohne sich heraus geputzt.

Stille sich das Mondlicht breitet,
lädt es ein zum Ball der Nächte.
Die Flügeltür zum Himmel weitet,
kühnste Träume er wohl brächte

Blanker Hohn scheint ins Gesichte,
fast als wollte er noch sagen:
Dieser Tag, er ist Geschichte
Wie so viele von den Tagen

ungeschätzt ins Nichts verschwinden
fast, als wär’n sie ohn‘ Gewicht.
Ungelebt vom Volk der Blinden
Vergangenheit wie weg gewischt.

© Inge Millich

Informationen zum Gedicht: Fast

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02.10.2016
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