Faschingsnöte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Faschingsnöte

So rot, so jung die lachenden Gesichter,
Da dreht heftig schon das Altauge auf,
Denn dort, im Glanze der vielen Lichter,
Nimmt sich die Lust ihren eigenen Lauf...

Ein wenig auf schöne Busen zu gucken,
Den Blick hin ins lachende Treffen zu schicken,
Nebenher beim Trinken gar kräftig schlucken
Und möglichst eng zusammenrücken...

Doch rühr' ja nicht an die fremde Frucht,
Kein Wagnis sollte Dein Tanzen eingehen,
Denn wer Reize in Verbotenem sucht,
Der könnte bald am Pranger stehen...

Also lieber immerzu nur das gewagt,
Was harmlos bleibt als ein Augenflirt,
Was man als Bild anerkannt, ungefragt
Mit Freunden teilen kann, was gebührt...

Die Lust mag leidenschatlich zum Äußersten gehen,
Doch Grenzen muss man im Auge behalten,
Um am nächsten Tag noch in den Spiegel zu sehen:
Man hat sich ja an Konventionen gehalten...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Faschingsnöte

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14.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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