Farbenzeit

Ein Gedicht von Lars Abel
Weil wir alle einmal sterben,
Erde werden, irgendwann,
sollen Kleider schwarz nicht färben,
werben für des Todes Bann

Farbenzeit ist angebrochen,
Wangen glühen feuerrot,
Sommerklang vom Zaun gebrochen,
Retter aus des Winters Not

Wälder, Wiesen, Ruf der Raben,
Glut der Lichtung, Vogelsang,
nach den Strahlen, Sonnengaben,
krächzend voller Tatendrang

Rehbraun taucht im Saft der Wiesen,
fett und grün und pudelwohl,
Nachwuchs in den Wald vergießen,
Spechtschlag tönet wohlig hohl

Über Halm und Pusteblumen,
keuchend über Stock und Stein,
lachend, neckend, Kuchenkrumen,
Waldesluft, belebend rein

Müder Blick und rote Sonne,
Abendhauch die Wangen streicht,
sachtes Ende heller Wonne,
Nacht dem Tag die Hände reicht

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Farbenzeit

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15.04.2016
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