Falsche Zitze

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Mit einer Tüte aus Papier,
geht ein junger Mann zum Metzger,
ein Kuheuter ist sein Begehr,
für seinen Hund mit Namen Fletscher.

Doch auf dem Weg zur Strassenbahn,
zerfetzt ihm das Behältnis,
sehr peinlich ist´s dem jungen Mann,
hat kaum dafür Verständnis.

Das Euter schiebt er in die Hose,
die viel zu eng für dieses Ding,
drei Knöpfe waren bereits lose,
und plötzlich geht es pling, pling, pling.

Eine lange Zitze schaut heraus,
aus seinem Hosenschlitz,
die Gäste schreien voller Graus -
beim jungen Mann ein Messer blitzt.

Ein fester Griff, ein schneller Schnitt,
drei Mann sehn´s, und fall´n in Ohnmacht,
der Jüngling langt sich in den Schritt,
weil schon wieder eine Zitze lacht.

Auch die wird blitzschnell abgeschnitten,
fünf weit´re Leute fallen um,
was hat denn diesen Mann geritten,
das Volk ringum ist steif und stumm.

Aus dem Schlitz späht eine dritte Spitze,
mit dem Messer ist sie schnell entfernt,
doch dies ist nicht von der Kuh die Zitze,
der Jüngling voller Schmerzen plärrt.

Nun liegt er selbst in tiefer Ohnmacht,
neben ihm wird laut gekichert,
weil er die "eig´ne Zitze" nicht bedacht,
und sie nicht richtig abgesichert.

Informationen zum Gedicht: Falsche Zitze

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06.10.2012
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