Falsch verstanden

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Noch naiv und unerfahren,
ist Kim, mit fast fünfzehn Jahren,
sie macht Handstand an der Mauer,
Mutter sieht´s und ruft ganz sauer:

„Was machst du da, das ist der Wahn,
du hast nicht mal ´nen Schlüpfer an,
siehst du denn nicht, du dummes Kind,
wie viele Männer um dich sind ?“

Das Mädchen sagte kleinlaut: „Och,
Mutti, du selbst sagtest es doch -
nimm dich in Acht, es ist nicht schön,
wenn Männer deinen Schlüpfer seh´n.“

„Drum hab ich ihn ausgezogen,
als sie um die Ecke bogen,
zum Schlüpfer schaute keiner hin,
mein Handstand raubte Ihren Sinn."

„Kind, das hast du falsch verstanden,
so wirst du im Sumpfe landen,
zieh doch beim Handstand etwas an,
worin man dich bewundern kann.“

Kim macht jetzt im String den Handstand,
weil auch sie - den Schlüpfer blöd fand.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Falsch verstanden

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01.03.2016
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