Es rufen Kirchenglocken

Ein Gedicht von Roman Herberth
Es rufen laut die Kirchenglocken.
Wir hören gern daran vorbei.
Es fällt uns leicht, sie abzublocken.
Am Sonntag nimmt sich jeder frei.

Wir meiden auferlegte Pflichten.
Denn jeder Sonntag, selbstbestimmt.
Man will sich nach sich selber richten.
Was man sich sehr zu Herzen nimmt.

Und dennoch denkt man an das Beten.
Doch der Gedanke wird verdrängt.
Er hat kein Wörtchen mitzureden,
man fühlt sich dadurch eingeengt.

Es lässt nicht locker, und wird nagen.
Es ist ein wahrer Teufelskreis.
Es lässt sich sonntags nicht vertagen,
und macht uns fast die Hölle heiß.

Schon wieder hört man Glocken bimmeln.
Man fühlt sich fast davon bedroht.
Es ist nicht Pflicht, Gott anzuhimmeln,
denn es ist nur ein Angebot.

Informationen zum Gedicht: Es rufen Kirchenglocken

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02.06.2014
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