Es gibt keinen Weg zurück
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Unter dem Eichenbaum
getrennt von jedem Trost
Hier endete
der kollektive Funkenflug
Was glimmend übrig blieb
erlosch taumelnd
im Tränensee
Da sie welkten
fluchten sie ins Unterholz
ihres Bewusstseins
und fügten sich zusammen
Haut an Haut
verankert im Rausch
Wohin die Rufe schallten
das Gespensterschleichen
den Schatten zu durchdringen
den verneinenden Gebärden
furchtlos zu begegnen
schier unmöglich
Dort auf kargem Uferbett
schwindelten sie auf und ab
man nannte sie Blindlinge
zwischen Wasser und Moos
balancierter Unmut
sichelnder Worte
Die dem Zauber der Zeit
zahllos folgten
wurden von nun an
von unermesslicher Trauer gewürgt
von Schwermut bewacht
Gebrochen das Versprechen
goldener Zeiten
magischer Fackelnächte
die Schritt für Schritt
auf Heldenplätze geführt
sie zu Helden formte
Urplötzlich versiegt
die fiebrige Siegesspur
verstummt die "Heil"-Rufe
übriggeblieben
ein Meer gefrorener Lächeln
auf verwunschenen Lippen
mordsüchtiger Stahlaugen
Statt kostbare Beute
unter Blutsbrüdern zu teilen
ertrank schmerzlich
Lust und Leidenschaft
in den hämischen Wogen
schweren Wassers
entrückter Einsamkeit
Wie Schwäne
ins Klagelied stimmen
so gaben sie sich hin
in reinstem Weiß
vorgetäuschter Unschuld
stolz dem Tod voran
In weit aufgerissenen Augen
war die Nacht tief gefroren
ein Gefühl
als hätten sie selbst Schnäbel
Sanfter Todeshauch atmeten sie
ein und aus
Oh wie groß wurde ihre Sehnsucht
mit feiner Feder
ihre Sterne an die Himmelstür zu malen
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 25.07.2017)
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