Erst blüht man auf
Ein Gedicht von
Roman Herberth
An jedem nagt der Zahn der Zeit.
Und das ist nicht zu übersehen.
Erst blüht man auf, man wächst, gedeiht.
Und muss dann doch zu Grunde gehen.
Man steht nicht immer seinen Mann.
Und unsre Hoffnung ist verloren.
Ein Fehltritt fängt ganz harmlos an,
bis die Gewissensbisse bohren.
Ein Ziel wird nur im Traum erreicht.
Man scheitert an den kleinen Dingen.
Dann fällt es einem Gegner leicht,
uns lähmend in die Knie zu zwingen.
Wir wären gerne obenauf.
Doch das kommt selten in die Tüte.
Man nimmt es ungewollt in Kauf.
Entnervt wird mancher lebensmüde.
An jedem modelliert die Zeit.
Und jedes Alter muss sich fügen.
Der Weg in die Vergänglichkeit
verspricht, ein himmlisches Vergnügen.
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