Erntedank
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Die Ernte ist längst eingefahren.
Die Scheune platzt aus ihrer Naht.
Den Hunger können wir uns sparen:
Getreide, Früchte, Feldsalat.
Die Maus kommt leicht auf ihre Kosten,
für ihre Kinder ist gesorgt.
Doch manchmal steht die Katze Posten,
die wartend einen Wein entkorkt.
Für jedes Rindvieh reicht das Futter.
Man könnte jubeln: Uns gehts gut.
Die heile Welt ist nun in Butter.
Wer traurig ist, schöpft Übermut.
Man stopft die Socken, näht am Kittel.
Und komme, was da kommen mag.
Was zählt sind: Überlebensmittel.
Und jemand, der dich liebt,
bei Nacht und auch am hellen Tag.
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