Ergraut in allen Ehren
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man ist ergraut, in allen Ehren.
Und schicksalhaft der Lebenslauf.
Man wollte sich dagegen wehren,
doch diese Rechnung ging nicht auf.
Man hat erduldet, und gelitten.
Die Seifenblasen sind geplatzt.
Man überhörte unsre Bitten,
und häufig waren wir verratzt.
Nach jedem Absturz, Höhenflüge.
Dann wieder Landung auf dem Bauch.
Gefangen nahm uns die Intrige.
Doch später war sie Schall und Rauch.
So vieles ist uns schlecht bekommen.
Es gab nicht nur die heile Welt.
Das Leben hat Notiz genommen.
Es zahlte uns kein Schmerzensgeld.
Man ist nicht alt, doch grau die Haare.
Und deshalb sind wir oft verstimmt.
Und im Verlauf der vielen Jahre
hat man uns manches Haar gekrümmt.
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