Emil

Ein Gedicht von Reiner Künzel
In den trocknen Weiten der Prärie
Indianer Emil nach der Liebe sann
doch der Weiten wegen fand er nie
die Liebe, die auch ihn gewann.

Sein starrer Blick ins Feuer floh
und spielend mit dem Federkleid
ein rauchend Herz gar hoffnungsfroh
der Welt erzählt von seinem Leid.

Und als von überall nun unverzagt
der Himmel strahlt im Herzenschein
zog Emil, nun am Ziel der Jagd,
in deren ewig Gründe ein.

Fortan rauchte es am Firmament
und auch hinterm großen Meer
den Emil man in Ehrfurcht nennt:
Held des Datenferntransfer.

Als des Rauches Speicherplatz zu klein
trug Emil sein Vermächtnis fort,
flog Zeitung und auch Mahnbescheid
als Brieftaube von Ort zu Ort.

Und heut im Datenstromverkehr,
wo Firlefanz die Welt umspannt,
der Elektrobrief zu Emils Ehr
Email stets genannt.

Informationen zum Gedicht: Emil

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26.05.2011
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