Eintrübung

Ein Gedicht von Meteor
die Tage vergehen schneller
dunkle Nächte dehnen sich aus

die Augen von Schatten geblendet
erschrecken vor dem Feuer der Sonne

meine Handflächen brennen
bei der Berührung von Schnee

ich suche noch zu erfüllende Ziele
die in tiefen Träumen begraben sind

Träume, die im Fluss der Nacht ertrinken
der durch die Wolkenschwärme dringt

Wände verlieren sich in der Leere
in den stillen Winkel meines Geistes

vom Echo der Einsamkeit überwuchert
stehe ich abseits in überfüllten Räumen

auf dem Kissen eine schwarze Lotusblüte
erfüllt von meiner Traurigkeit

widerhallendes Flüstern stummer Ketten
jagt meine Seele durch die Schattenzeit

mit meinem Verfall schwinden Erinnerungen
beginnen in den Nähten zu verblassen

im fahlen Meer aus schwarzer Tinte
kentert mein Boot am zersplitterten Bug

rette mich an den Rand des Ozeans
überlass mich meiner letzten Zeile

- - - _ _ _ - - -

sehe eine Gestalt auf der Kante gegenüber
mir durch Teerregenschichten zuwinken

über der schwarzen Salzlake
schwankt die Rettungsleine

die Leine, die einem Hoffnung gibt
spüre ihren Sog, um noch einmal
weiter zu leben

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Eintrübung

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13.01.2025
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