Ein ungelegtes Ei
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man macht sich viel zu viel Gedanken.
Und köpft ein ungelegtes Ei.
Beschneidet Triebe, die nicht ranken.
Und kostet noch vom Zukunftsbrei.
Was Morgen wird, lässt sich nicht ahnen.
Man zieht es dennoch in Betracht.
Wir überdenken, und wir planen.
Und äußern einen Tatverdacht.
Und immer wieder falsche Schlüsse.
Nur selten sind wir bei Verstand.
Wir schließen faule Kompromisse.
Und outen uns als Hirn verbrannt.
Gewissheit fehlt, wir sprechen Bände.
Man nimmt sich deshalb in die Pflicht.
Man kommentiert ein böses Ende,
dass wir nichts wissen, stört uns nicht.
Auf Fehler kann man sich verlassen.
Verborgen bleibt, was künftig wird.
Man liest im Satz von Kaffeetassen.
Man hat sich schon sehr oft geirrt.
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