Ein teuflisches Mahl

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Der Teufel kocht in seiner Hölle
auf einer großen Feuerstelle.
Das Opfer heißt Germania,
ins Netz ging sie ihm letztes Jahr…

Sie ruft um Hilfe, weint und schreit,
dem Teufel tut sie gar nicht leid.
Jetzt reckt verzweifelt sie die Hand,
Germania ist angebrannt!

Ihr Land ist furchtbar überhitzt,
sogar der „brave Bürger“ schwitzt.
Es zischt und brodelt überall,
wer bringt Germania zu Fall?

Von rechts und links Parolen klingen,
wer mag schon mit dem Satan singen?
War in der „Suppe Sarrazin“
nicht doch ein Körnchen Wahrheit drin?

Die Neujahrs-Busen-Grabscherei
die zeigt fürwahr: „Mann“ ist dabei
den Rechtsstaat neu zu definieren,
„Mann“ darf sich einfach nicht genieren…

Im Karneval zu Köln am Rhein
darf „Mann“ bald wieder „Grabscher“ sein.
Denn Brüste – prall durch Silikon –
sind ein verheißungsvoller Lohn…

From Uncle Sam to Aladin,
Germania, wo ist der Sinn?
Verkohlt liegt sie im Teufelskessel
sie konnt‘ nicht flieh’n – durch eig’ne Fessel…

Der Teufel lacht: „Was für ein Dreck!“
und wirft Germania’s Knochen weg.
Und tiefe Nacht befällt das Land,
weil man den Teufel nicht erkannt…

Informationen zum Gedicht: Ein teuflisches Mahl

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14.01.2016
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