Durchs Brandenburger Tor, dreißig Jahre danach

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Durchs Brandenburger Tor,
dreißig Jahre danach

Den Kalten Krieg hatten durchstanden
Wir, deren Kindheit da bedroht,
Als die Atomblöcke entstanden:
Ein weiterer Weltkrieg schürte Not!

Wir hatten sie noch selbst erlebt,
Die nahe Grenze unserer Kindheit.
Wir waren damals noch bestrebt,
Dorthin zu laufen, zur Unfreiheit.

Bedrückt stand man an diesem Zaun,
Grenzsicherungen war'n zu sehen,
Hunde und Grenzer gab's zu schau'n,
Da konnte man nicht weitergehen.

Vom Grenzturm wurde man beäugt
Als Westler bei dem Grenzzaunschauen,
Selbstschussanlagen hatten bezeugt,
Dass man sie musste mehr ausbauen.

Endlich kamen dann die Mauerspechte,
Der Mummenschanz, er brach zusammen:
Man lebte wieder Menschenrechte,
Verwandte kamen nun zusammen.

Getrenntes wurde jetzt vereint
Auch wenn es lange dauern sollte,
Bis auch das Gute gut gemeint,
Respekt man auch „den Neuen“ zollte.

Als wir durchs Brandenburger Tor
Jetzt wieder mal spazieren konnten,
Kam dies uns wie ein Wunder vor,
Wo jahrelang nur Ängste wohnten.

Komm' Freiheit, lasse Dich umarmen,
Zeig' uns nun, was Du wirklich kannst!
Habe mit unserem Land Erbarmen,
Damit die Macht sich nicht verschanzt!


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Durchs Brandenburger Tor, dreißig Jahre danach

313 mal gelesen
09.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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