Dünentanz

Ein Gedicht von Meteor
ich nehme deine Hand
führe dich zum nahen Strand
barfuß spüren wir den Sand
waten durch die Wellen am Meeresrand

die Gischt um unsere Knöchel ringt
zwischen unsere Zehen dringt
stehend unsere Präsenz im Sand einsinkt
zeitlos schön unser beider Blick gerinnt

die Sonne erhitzt unsere blanke Haut
strahlt sengend ihre Energie vertraut
kocht alles Flüssige in uns brodelnd laut
zum Siedepunkt wird Verlangen aufgebraut

du lockst mich laufend hoch ins Dünenmeer
außer weißer Sand, ist da nicht viel mehr
hohes Gras gibt einige heimliche Nester her
darin sich zu verstecken, verführt doch sehr

immer wieder im weichen Sand versinkend
dein kesser Blick vor mir mich nachwinkend
in einem Dünenbunker jetzt im Sand verlinkend
dich ergriffen, küssend an deinen Lippen trinkend

leicht wie der Wind verlieren wir unsere Kleider
auf schattig-warmen Sand betten wir die Leiber
Natur war deiner geschmeidigen Haut Schneider
zarten Fingerspitzen auf ihr werden Lusttreiber

unter deinem Rücken förmst du dir ein Sandbett
der Dünenwind haucht auf dir Sandriesel hinweg
fein umweht alles an dir was sich weiblich abhebt
wie sinnlich die heiße Körnung deine Haut erregt

Haut auf Haut, dazwischen Schmiergelsand
macht uns langsam verrückt, nach mehr verlangt
Lippen folgen im Gleichschritt atemlos gerannt
vom Rauschen der Gräser himmlisch gerahmt

schmerzendes Verlangen gewölbt berührt
zu überwältigendem Aussichtspunkt geführt
der Dünenwind unsere Schreie lautlos entführt
dein Sandbett im Sandsturm wüst zerrührt

wiederholt drohen wir im Treibsand zu versinken
langsam versuchen wir uns daraus auszuklinken
Leidenschaft bringt uns stets erneut zum Ertrinken
in vollkommener Qual unser SOS ein zartes Winken

gemeinsam retten wir uns auf einen Dünenkamm
kriechen angespannten im Sand auf ihm entlang
zitternd strecken wir uns gemeinsam im Drang
reiten auf dem Kamm zu Ende was unten begann

vom Sonnentergang ins Rotlicht gerückt
zwei Körper in sich versandet endlos entzückt
Dünenwellen küssen gerötete Haut beglückt
wieder befriedet, was eben noch verrückt

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Dünentanz

86 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
06.10.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige