Du nahmst mich mit beiden Händen

Ein Gedicht von Johanne Thomsen
Du nahmst mich mit beiden Händen
und hobst mich in den Himmel
gleich einem Kind in der Wiege
dass sich geborgen und sicher weiß

Schützend deine Hand im Regen
verlässlich wie ein Dach
Den Wind hast du einfach weggepustet
und mit ihm all die finstren Wolken
die wie schwarzer Rauch
aus brennenden Schloten über uns hingen

Am Abend decktest du mich mit Hoffnung zu
meinen Kopf auf das Kissen
der bedingungslosen Liebe gebettet

In dunkler Nacht zündest du mir
ein warmes Feuer an
ließest Wünsche vom Baldachin
meines Nachtlagers fallen
und mit ihnen meine Angst

Selbst der Mond hat geweint und
sich vor dir verneigt

Am Ende des Schreckens
nahmst du mich in beide Hände
atmetest still
verharrtest reglos
ein flüchtiger Kuss auf mein Haar
mein neuer Anfang


Johannne Thomsen

Informationen zum Gedicht: Du nahmst mich mit beiden Händen

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05.12.2018
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