Du musst nehmen und geben

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Du musst dich keinen Tag grämen,
es hat überhaupt keinen Wert,
du musst dich keinesfalls schämen,
das wäre fast immer verkehrt,
du musst dich auch gar nicht kümmern,
um des Anderen Lug oder Trug,
du musst auch keineswegs wimmern,
hast doch täglich Sorgen genug,
du musst niemanden bejammern,
dem ein großes Unrecht geschieht,
du musst ihn nicht fest umklammern,
wenn er sich dreht und sich verzieht,
du musst überhaupt nicht staunen,
über das, was alles passiert,
du musst noch nicht einmal raunen,
besser ist, du bleibst reserviert,
du musst den Menschen nicht hassen,
der ständig nur Ärger dir macht,
du musst ihn gewähren lassen,
bis er wieder irgendwann lacht.

Du musst dich grundsätzlich wehren,
das ist nun mal dein gutes Recht,
du musst den Anderen lehren,
was wirklich gut ist und was schlecht,
du musst dein Dasein selbst lenken,
das gibt deiner Zukunft den Sinn,
du musst jeden Tag nur denken,
ich bin und bleib, so wie ich bin,
du musst leben, nur dein Leben,
denn viel zu lange ist der Tod,
du musst nehmen und auch geben. -
Sieh alles wie ich - als Gebot.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Du musst nehmen und geben

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24.08.2016
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