Donner und Doria

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Neulich stieg ich in die Badewanne,
um zu säubern das Kind im Manne.
Ich hatte gerade den Körper benetzt,
da hat es draußen einen Schlag gesetzt.
Ein schweres Gewitter kam geeilt
und hat sehr lange über uns geweilt.

Draußen hat es ständig gewittert,
im Wasser habe ich ängstlich gezittert.
Wie ein Zeichen, dass ich es nicht mag,
gab es noch einen starken Blitzeinschlag.
Ich sprang auf mit einem Schrei,
doch das Gewitter war schon vorbei.

Während ich zum PC bummelte,
das Gewitter schon in der Ferne grummelte.
Auf dem Bildschirm konnte ich studieren,
der Drucker kann nicht kommunizieren.
Und später beim gründlichen Durchlauftest
stellte ich noch weiteres fest.

Das CD-Laufwerk, das ich geschunden,
ist lt. der Fehlermeldung verschwunden.
Jetzt muss mein Dichten unterbleiben,
ich kann nicht mehr gedrucktes schreiben.
Um neue Technik mir zu kaufen,
muss ich Sohlen sparend barfuss laufen.

Und für mich selbst, als die größte Not,
gibt es nur noch trockene Stulle mit Brot.
Ich werde hungrig auf dem Ku-Damm singen,
die Passanten zur Verzweiflung bringen.
Vor einer Spende wird sich keiner scheuen,
und ich kauf mir endlich einen Neuen.

Also Leute denkt auf dem Ku-Damm daran,
hört ihr dort einen schief singenden Mann,
nehmt einen verlorenen Euro in Kauf,
dann habt ihr Ruhe, denn er hört auf.
Ist die Mütze gefüllt mit einem Berg
kaufe ich endlich ein neues Rechenwerk.

11.05.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Donner und Doria

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11.05.2014
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