Diktatorische Machtstrukturen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Diktatorische Machtreflexe

Diese Strukturen fangen immer im Kleinen an,
Sind oftmals gespeist aus einem Basiskomplex,
Der meint, immer zu kurz gekommen zu sein,
Bleibt manchen lebenslang ein Geistkonnex.

Egal wie das Leben sich weiter entwickelt:
Es zieht ihn hinab das Minderwertigkeitssyndrom,
Werden Niederlagen als Erinnerung hineingestückelt,
Wird die Feindbildsuche zur Lebenspassion.

Hinzu tritt dazu eine verquere Philosophie,
Manchmal kommt noch Heiligung mit ins Spiel,
Ein überhöhendes Verhältnis zu Staat und Manie
Mit einer übersteigerten Personalgröße als Ziel.

Hat man gar Feindbilder ausgemacht,
Versucht man alles darauf zu übertragen,
Was angeblich Niederlagen verursacht:
So geht man Mitmenschen an den Kragen.

Das geschieht unterschwellig oder brutal,
Denn man muss sich sein Machtbild erhalten,
Sonst wäre der eigene Lebenslauf viel zu banal:
Wie sollte man ihn ohne Feindbild gestalten?

Wird von den Vielen dieser Komplex mitgetragen,
Sieht der Tyrann für sich seine Chance,
Kann den Zugriff auf die Ohnmächtigen wagen
Und Schwächlinge rekrutieren wie in Trance.

Er muss nur auf die Niederlagen verweisen,
Minderwertigkeiten dauerhaft bestätigen,
Mit Hassreden das Leichtgläubigen beweisen
Und mit Eigenmacht sie zur Gefolgschaft nötigen.



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Diktatorische Machtstrukturen

75 mal gelesen
09.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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