Die Zeit heilt nicht alles

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Im Kampf der Verirrungen
gegen den Druck des
fleischfressenden Morgentaus
aus versteinerten Hurenaugen
zu lauter kleinen Luftblasen geformt
siehst du sprachlos ringende Wörter

Schicksalsentliebt
im einsamen Bad des Moorauges
wäscht du die gekürzte Klinge
ungestillter Begierde
Verheiratet ohne Happy End
titelt ihr schummriger Blitzkrieg

Ehrenrunde um Ehrenrunde
verschimmernder Sicht
wie blaue Adern
die durch die Haut schielen
Die Übertretung verdreht
Schatten zu Licht
in sicherer Gewissheit
sie dürfen wieder kommen

Sie werden sich noch nicht
einmal wundern
wenn du nicht mehr da bist
Eines Tages
wenn dir die Gletscherzunge taut
wirst du vielleicht doch
das Unheilbare aus der Mitte rücken



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 11.05.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Informationen zum Gedicht: Die Zeit heilt nicht alles

336 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
11.05.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige