Die Wald- und Wiesenapotheke

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Es gibt sie noch, die alte Pflege
der Wald- und Wiesenapotheke
Komm ich in eine Krankheitszone,
so hilft mir immer die Zitrone
Und geht's mir nach dem Essen mies,
greif ich zu Kümmel, Fenchel und Anis

Hat mich gestochen eine Biene,
nehm' ich vom Spitzweg'rich das Grüne
Mit Shampoo, Wasser und Urin,
da glänzt mein Haar wie Turmalin
Melissenkraut beruhigt die Nerven,
wird manchen Krampf sehr schnell entschärfen

Der Baldrian, der bringt den Schlaf,
dafür brauch ich nicht mal das Schaf
Ist bitter auch der Löwenzahn,
regt er den Appetit doch an
Denk ich bereits: 'mein letzter Wille',
greif ich doch lieber zur Kamille

Hab ich den Rizinus geschluckt –
dann lauf ich, weil der Darm mich druckt
Brennnessel mag ich niemals berühren,
bei Rheuma aber Besserung spüren.
Ingwerwurzel, fast allmächtig,
hilft bei so vielem wirklich prächtig

Die Kapuzinerkresse, lasst euch sagen,
vertreibt des Schnupfens arge Plagen.
Nicht zu vergessen Gingkos Kraft,
Synapsen er zusammenrafft
Viel Kräuter gibt's, gegen fast alle eines
Nur gegen Dummheit gibt's noch keines


Ergebnis eines Ketten- und Gemeinschaftsgedichtes

Informationen zum Gedicht: Die Wald- und Wiesenapotheke

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23.12.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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