Die Wahrheit der Verbannung

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Nachdem sie hatten Gott beschissen,
hat sie der Michel rausgeschmissen,
vor Jahren aus dem Paradies.
Da ging es ihnen furchtbar mies.
Sie mussten jeden Tag nun jobben
und unter Strafe fiel das poppen.

Auch beim in der Sonne liegen,
störten sie jetzt viele Fliegen.
Knurrte ihnen laut der Magen,
mussten sie sich dafür plagen.
Konnten nicht zum Lidl laufen,
für ein paar Mark ein Schnitzel kaufen.

Es gab auch, das war bald schon klar,
sechs Wochen Urlaub nur im Jahr.
Sie hatten an den Händen Schwielen,
man sah sie nach dem Garten schielen.
Am Tor jedoch da hing ein Schloss,
das war sehr stark und riesengroß.

Doch Adam war ein ganz gescheiter,
sprach: “Mach mir doch die Räuberleiter,
dann geht es flugs über die Mauer.
Da lag ein Wachhund auf der Lauer.
Der biss ganz fest in seine Wade,
drum blieb er zu, der Garten – schade.

Informationen zum Gedicht: Die Wahrheit der Verbannung

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03.09.2016
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