Die Venus vom Hohefels

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Die Schleier der Vergangenheit,
sie lüften sich für uns nicht weit
War es die Göttin, war's die Frau -
das weiß doch keiner so genau

Schauen wir auf uns're Zeit,
die Medien halten viel bereit
von jener Göttin und der Frau
das wissen wir nun mal genau

So war es wohl zu jeder Zeit,
der Dichter sagt, in Ewigkeit
sei's uns're Sehnsucht, unser Wahn:
das Weibliche zög' uns hinan


2008 wurde auf der Schwäbischen Alb bei Schelklingen eine 6 cm große, aus Mammut-Elfenbein geschnitzte weibliche Figur gefunden - mit kräftiger Gestalt, überbordenden Brüsten, geöffneten großen Schamlippen, aber ohne Kopf und Füße. Sie ist ca. 40 000 Jahre alt und gehört zu den ältesten derartigen Funden der Menschheit, die wir haben. Ob das Beleg für einen Göttinnen- und Erdmutterkult oder ein prähistorisches Pin-up war, ob Fruchtbarkeits-Talisman oder eine magische Figur - das werden wir vermutlich nie herausbekommen.

Informationen zum Gedicht: Die Venus vom Hohefels

3.757 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
15.01.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige