Die Sucht

Ein Gedicht von Steffi Wiechers
Wenn das Blut den Arm fließt runter,
tropft auf den hölzernen Tisch,
dann wird das Leben wieder bunter,
das Rot sich mit den Tränen misch'.

Es fühlt sich an, wie die Erlösung,
von meinem hässlich Leibe.
Es ist für mich die letzte Rettung,
wie eine warme Bleibe.

Der Schmerz, mein einz'ger richt'ger Freund,
beschützt, befreit mich immerzu.
Doch träumt man mal vom Glücklichsein,
dann gibt er keine Ruh'.

Es ist jedoch die Sehnsucht,
ich leide täglich Qualen.
Gefangen, ohne Zuflucht,
ein Lauf auf Eierschalen.

Ich hoff', dass du mich jetzt verstehst,
warum ich das hier tu'.
Ich mach' es nicht mehr freiwillig,
ich glaub, das nennt man 'Sucht'.

D'rum will ich gern so dünn sein,
dass ich in mir verschwind'.
Ich finde mich so abstoßend,
die Narben Zeichen sind.

Ich hasse mich so doll,
kann keiner das verstehen?
Ihr findet mich nicht toll,
brauch' nicht auf euch zu geh'n.

Hier versteht mich keiner,
warum sollten sie auch?
Denn ihre Rasierklingen,
sind nur zum Bart-Gebrauch.

Heile, heile Welt...
Glaubst du, dass es so ist?
Bestimmt... Ich sag, DU spinnst doch!
Ein Egoist du bist!

Informationen zum Gedicht: Die Sucht

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03.04.2013
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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