Die Streuobstwiese

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Wunderbar empfand ich diese,
große, bunte Streuobstwiese,
wo manch´ Birne mich beglückte,
wo ich manchen Apfel pflückte.
Frohes Bild aus Jugendtagen,
füllte Herz mir und den Magen.

Grillen zirpten, Bienen summten,
Stress und Kummer bald verstummten.
Kirschen, Zwetschgen, süß zu naschen,
ließen sich umsonst erhaschen.
Still konnt´ man im Grase liegen
und bis zu den Wolken fliegen.

Erdkröten, mein Aug´ erblickte,
Siebenschläfer, sehr geschickte.
Schafgarbe und Herbstzeitlose,
brach ich und manch´ Hunderose.
Schenkte sie dem ersten Mädchen,
auf dem Weg zurück ins Städtchen.

Doch die Wiese ist verschwunden
und die Zeit riss viele Wunden.
Dort wo einst die Bäume standen,
Parkplätze längst Zuflucht fanden.
Grauer Asphalt, Stahl und Glas,
einen Hort von Heimat fraß.

© Hansjürgen Katzer, Marz 2007

Informationen zum Gedicht: Die Streuobstwiese

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03.09.2015
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